Die Märkte stabilisieren sich? Ist das der richtige Zeitpunkt für Investitionen?

Chart der Woche

Die Grafik zeigt den Kursverlauf des S&P 500 Index seit 2009. Markiert sind die "vermeintlichen" Krisen, warum man hätte verkaufen sollen.
Warum dies wichtig ist
Es gibt immer einen Grund zu verkaufen. Aber diejenigen, die zu den oben genannten Zeitpunkten verkauft haben, lagen meist falsch. Meistens steigt man zu spät wieder ein, zu einem höheren Preis als man verkauft hat.
Langfristiges Investieren bringt mehr Ertrag als das Reagieren auf kurzfristige Trends.


Diese Grafik zeigt den aktuellen und mittelfristigen Trend des Fear and Greed Index von CNN Money. Die Investitionsstimmung ist nach wie vor schlecht, aber dies war schon oft ein guter Zeitpunkt für einen vorsichtigen Einstieg.
Die Märkte stabilisieren sich
Das Marktgeschehen wird immer noch stark von den Nachrichten über den Ukraine-Krieg bestimmt. So machte ein erstes Treffen der Außenminister Hoffnung, dass der Krieg bald beendet werden könnte.
Wichtig für eine diplomatische Lösung ist es, Putin eine Möglichkeit zu geben, sein Gesicht nicht (oder nur wenig) zu verlieren. Derzeit sind jedoch keine Bemühungen in dieser Richtung zu erkennen. Wir rechnen daher nicht mit einer schnellen diplomatischen Lösung. Dies dürfte auch bedeuten, dass die Märkte sehr volatil bleiben werden.
Auswirkungen der höheren Energiepreise auf die Wirtschaft
Das größte Problem für die Märkte ist nach wie vor der starke Anstieg der Ölpreise. Es wird nun langsam klar, wie die Anleger damit umgehen werden und welche neuen Erwartungen damit verbunden sind.

Das Schaubild zeigt, wie stark Kapitalinvestitionen (Capex, blau) und Verbrauch (Consumtion, rot) auf eine rasche Veränderung des Ölpreises (positiv und negativ) reagiert haben. Die aktuelle Prognose scheint im historischen Vergleich die stärkste seit fast 20 Jahren zu sein. Infolgedessen könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um fast 1 % niedriger ausfallen.

Die Grafik zeigt das Wachstum des Bruttosozialprodukts in den USA und die Erwartungen der Investmentbank Goldman Sachs. Sie hat in der Vergangenheit oft sehr genaue Prognosen abgegeben. Nach 6 % Wachstum im 4. Quartal 2021 gibt es nun eine scharfe Korrektur. Das wird auch Auswirkungen auf die Unternehmen haben, die weniger stark wachsen können oder mit höheren Energiekosten rechnen müssen.

Die Grafik der Citibank zeigt, wie viele Unternehmen ihre Gewinnerwartungen erhöht bzw. gesenkt haben. Letzte Woche war es das erste Mal seit September 2020, dass die Kürzungen höher waren als die Erhöhung der Gewinnprognosen. Dies deutet darauf hin, dass sich die aktuelle Krise über den Energiepreis auf die gesamte Weltwirtschaft ausbreitet.
Was wir derzeit erleben, ist ein normaler Prozess in Krisenzeiten. Nach einem starken Abschwung werden die neuen Risiken in die Erwartungen aufgenommen. Dies bildet dann die Grundlage für eine Stabilisierung und einen erneuten Anstieg.
Derzeit ist jedoch festzustellen, dass wir ein Black-Swan-Ereignis haben. Der Begriff wurde von Nicholas Taleb definiert und bezieht sich auf ein Ereignis, das noch nie zuvor eingetreten ist. Mehr dazu auf Wikipedia. Ein solches Ereignis war auch die Finanzkrise oder die Terroranschläge am 11. September 2011.
Erste Investitionen in eindeutig defensive Sektoren können angezeigt sein, aber man sollte nur sehr vorsichtig einsteigen.
Nächste Woche folgt am Mittwoch die monatliche Sitzung der US-Notenbank. Ein so stark steigender Ölpreis, wie wir ihn derzeit erleben, ist eigentlich schon gleichbedeutend mit einer Zinserhöhung. Wir könnten uns daher gut vorstellen, dass die Fed die Zinsen nicht oder nur um 0,25 % anhebt, obwohl die meisten Anleger eine Anhebung um 0,5 % erwarten. Dies könnte den Märkten eine weitere Grundlage für eine Erholung bieten.
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