Marktbericht

Die Inflation kühlt ab - der Aktienmarkt jubelt. Szenarioanalyse - wie schlimm wäre eine Rezession? Positionierung der Großinvestoren für 2024.

20. November 2023
-
Die Inflation kühlt ab - der Aktienmarkt jubelt. Szenarioanalyse - wie schlimm wäre eine Rezession? Positionierung der Großinvestoren für 2024.

Chart der Woche

Quelle: YouTube, Mario Lochner, 18.11.2023, Zeitstempel: 5.29

Letzte Woche wurden neue Zahlen zur Entwicklung der Inflation (CPI) in den USA veröffentlicht. Die Grafik zeigt die offizielle Inflationszahl mit den gelben Säulen und die Inflation ohne die beiden volatilen Komponenten Energie und Nahrungsmittel mit der schwarzen Linie.
Warum dies wichtig ist
Die Kerninflation blieb unverändert und die Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel ging zurück. Diese Zahlen führten zu einem Seufzer der Erleichterung. Die Inflation ist rückläufig und die US-Notenbank wird die Zinsen nicht weiter anheben müssen. Das war genau das, was der Börse gefiel, und die Aktienkurse schossen in die Höhe.
Wichtig für die Börse ist das Umfeld für Unternehmen und die Frage, wie einfach es für Unternehmen ist, ihre Geschäfte zu finanzieren und Kredite aufzunehmen.

Quelle: YouTube, InvestAnswers, 18.11.2023, Zeitstempel: 11.37

Die Grafik zeigt den National Financial Conditions Index (NFCI) der Chicago Fed. Der Index liefert jede Woche ein umfassendes Update zu den finanziellen Bedingungen auf den Geldmärkten, den Anleihe- und Aktienmärkten sowie dem traditionellen und dem "Schatten"-Bankensystem in den USA.

Seit die Zentralbanken im Jahr 2021 begonnen haben, die Geldmenge zu reduzieren (QT, Quantitative Tightening) und die Zinsen zu erhöhen, hat sich die Finanzierungssituation der Unternehmen verschlechtert. Wie die obige Grafik zeigt, hat sich die Situation für Unternehmen seit Anfang 2023 bereits wieder verbessert. Die Situation für Unternehmen, sich auf den Finanzmärkten zu finanzieren, ist weit weniger schlimm, als viele denken.

Szenario-Analyse - wie schlimm wäre eine Rezession?
Das Lager der Anleger, die glauben, dass wir bald in eine Rezession eintreten werden, weil die Zentralbanken die Zinssätze zu hoch und zu schnell festgesetzt haben, und das Lager derjenigen, die eine weiche Landung erwarten, sind ungefähr gleich groß.

Quelle: Isabelnet. 17.11.2023

Die Grafik der renommierten Investmentbank Goldman Sachs zeigt vier verschiedene Szenarien und deren Bedeutung für den Aktienmarkt.

Das Basisszenario geht von sinkender Inflation und leichtem Wachstum aus, also dem Soft-Landing-Szenario. Sollte sich dies bewahrheiten, erwartet Goldman Sachs einen Anstieg des Aktienmarktes um 6 % im Jahr 2024 (roter Rahmen). Kommt es zu einer Rezession (zweiter roter Rahmen), erwartet Goldman Sachs einen Rückgang des Aktienmarktes um 16 % im Jahr 2024.

Eine Rezession ist sicherlich nicht gut, aber ein Rückgang des Aktienmarktes um 16 % ist eine normale Korrektur, wie wir sie in der Vergangenheit schon oft erlebt haben. Goldman Sachs gibt dem Rezessionsszenario eine Wahrscheinlichkeit von nur 15 %. Es macht also keinen Sinn, sich von einer langfristigen Anlagestrategie abhalten zu lassen.

Positionierung der Großanleger für 2024.
In Amerika werden rund 70 % aller Aktien von institutionellen Anlegern gehalten. Dazu gehören Banken, Pensionsfonds und Fonds (normale und Hedgefonds). Wie sich diese Anleger derzeit verhalten und welche Veränderungen sie planen, ist daher von wesentlicher Bedeutung für die Entwicklung des Aktienmarktes.

Die Bank of America führt jedes Quartal eine Umfrage unter institutionellen Anlegern durch. In diesem Blog werten wir diese Umfrage regelmäßig aus, um die Zukunft besser einschätzen zu können.

Quelle: Isabelnet. 18.11.2023

Zunächst wurden die institutionellen Anleger gefragt, ob sie glauben, dass die aktuelle Aktienrallye nachhaltig ist oder nur ein Strohfeuer und der Aktienmarkt weiter fallen wird. Hier sind 61 % der Anleger der Meinung, dass der Aktienmarkt weiter fallen wird.

Quelle: Isabelnet. 17.11.2023

Auch die Anleger werden jedes Quartal gefragt, wo sie die größten Risiken sehen. Angesichts der Kriege in der Ukraine und in Israel ist es nicht verwunderlich, dass den geopolitischen Risiken seit September mehr und mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Andererseits nimmt das Risiko einer anhaltend hohen Inflation weiter ab.

Welche Schlussfolgerungen werden die institutionellen Anleger daraus für das kommende Jahr ziehen?

Quelle: Isabelnet. 17.11.2023

Die Anleger wurden gefragt, welche Anlageklasse im Jahr 2024 die beste sein wird. 54 % sind überzeugt, dass Anleihen im Jahr 2024 die beste Anlageklasse sein werden. Nur 29 % sehen Aktien als die beste Anlageklasse an.

Quelle: Isabelnet. 18.11.2023

Im Laufe des Jahres ist viel Geld in Geldmarktinstrumente und kurzfristige Anleihen geflossen. Aus diesem Grund wurden die institutionellen Anleger gefragt, ob sie planen, die Laufzeit ihrer Anleihen zu verlängern. Die Antwort ist erstaunlich: Nur 33 % planen dies.
Viele Anleger haben derzeit ein massives Übergewicht in Geldmarktanlagen und sind in Aktien eher untergewichtet. Wie die obige Umfrage zeigt, scheinen viele diese Positionierung nicht ändern zu wollen.

Wie die Vergangenheit gezeigt hat, liegen die meisten Anleger oft falsch. Wir halten uns derzeit an das Anlageverhalten, das Warren Buffett derzeit verfolgt. Er ist positiv gegenüber (Value- und Qualitäts-) Aktien eingestellt und legt seine Bargeldbestände in US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von einem Jahr an, so dass er sein Aktienengagement jederzeit erhöhen kann. Wir sind auch der Meinung, dass uns die Aktienmärkte positiver überraschen könnten, als die meisten Leute denken.

Möchten Sie an der nächsten Veranstaltung teilnehmen?

Haftungsausschluss

Die Inhalte in den Blogs dienen ausschliesslich zu der allgemeinen Information und dazu, dass sich potentielle Kunden ein Bild über unsere Arbeitsweise machen können. Es sind keine Empfehlungen, die zu dem Erwerb oder Verkauf von Vermögenswerten führen sollen und keine Anlageberatung. Marmot kann nicht beurteilen ob und wie die gemachten Aussagen zu Ihren Anlagezielen und ihrem Risikoprofil passen. Wer auf der Basis von diesen Blogeinträgen Anlageentscheide trifft, trifft diese ausschliesslich auf eigene Verantwortung und Gefahr. Marmot kann nicht für allfällige Verluste verantwortlich gemacht werden, die sie aufgrund von Informationen in diesem Blogeintrag gemacht haben.
Die erwähnten Produkte sind keine Empfehlung, sondern es soll aufgezeigt werden wie Marmot arbeitet und solche Produkte aussucht. Marmot ist zudem völlig unabhängig und verdient kein Geld in irgendeiner Form von Produktanbietern.

Wollen Sie Ihr Geld für sich arbeiten lassen?

Newsletter abonnieren!

Melden Sie sich an, um per E-Mail aktuelle Informationen über die allgemeine Marktsituation und lehrreiche Blogbeiträge über die Finanzbranche und das Investieren zu erhalten.
Fantastisch! Wir haben Ihre Anmeldung erhalten. Wir freuen uns Sie / Dich bald wiederzusehen oder kennenzulernen.
Hoppla! Etwas ist beim Einreichen des Formulars schiefgegangen.