Höhenflug von NVIDIA beendet? Positionierung und Erwartungen der institutionellen Anleger.
Chart der Woche
Die Grafik zeigt die Kursentwicklung von NVIDIA (schwarze Linie) und in roten Balken von oben nach unten die Höhe von Insiderverkäufen. Direktoren, Führungskräfte oder andere Personen, die über Informationen verfügen oder mehr als 10 % einer Wertpapierklasse eines Unternehmens halten, werden von der SEC als Insider betrachtet. Diese Personen sind verpflichtet, die Käufe und Verkäufe in Aktien der eigenen Firma der SEC zu melden und diese werden veröffentlicht.
Es gibt auch eine sogenannte "buyback blackout period". Eine Blackout-Periode auf den Finanzmärkten ist ein Zeitraum, in dem es Insidern untersagt ist, Aktien ihres Unternehmens zu kaufen oder zu verkaufen oder Änderungen an ihren Pensionsplananlagen vorzunehmen. Bei Unternehmensaktien wird eine Sperrfrist in der Regel vor der Bekanntgabe der Gewinne verhängt. Bei Renten fällt sie in eine Zeit, in der grössere Änderungen vorgenommen werden.
Da wir kurz vor dem Ende des zweiten Quartals sind, beginnt jetzt die Blackout-Periode bei vielen Aktien, so auch NVIDIA. Das Höchst ist am 12. Juli erreicht (schwarze Balken). Da stecken fast 80% aller Firmen in dieser Blackout-Periode. Darum mussten Insider in NVIDIA letzte Woche verkaufen oder wären fast einen Monat blockiert gewesen.
Warum das wichtig ist
NVIDIA ist seit dem Höchst am letzten Freitag um fast 20% eingebrochen. Ist das nun die Trendwende?Am Freitag liefen die Juni-Aktienoptionen in NVIDIA aus. Die Zahlen zeigen, dass die meisten Anleger diese nicht gerollt haben, also ihre aggressiven Wetten auf NVIDIA aufgelöst haben und nicht an einen weiteren Anstieg glauben.
Dazu kam wie oben beschrieben rekordhohe Verkäufe von NVIDIA-Insider, die aufhorchen lassen.
Die Wahrscheinlichkeit ist recht gross, dass der Höhenflug von NVIDIA vorerst gebremst ist und es jetzt zu einer Konsolidierung von 1-2 Monaten kommen könnte.
Positionierung und Erwartungen der institutionellen Anleger
Die Bank of America führt jeden Monat eine Umfrage bei den grössten institutionellen Anleger durch. Die Institutionellen Anleger sind für mehr als 50% der Volumen an der Börse in den USA verantwortlich. Darum ist es sehr interessant zu sehen, wie sie positioniert sind und was für Pläne sie haben. Das wird die Börse in den nächsten Wochen bewegen.
Hier wurden die grossen institutionellen Anleger gefragt, wo sie für die nächsten Monate die grössten Risiken sehen (Tail Risk). Die Angst vor steigender Inflation haben abgenommen, ist aber immer noch die grösste Sorge.
Zugelegt haben die geopolitischen Risiken und die Wahlen in den USA.
Die Grafik zeigt die Inflationsentwicklung von 1966 bis 1982 (schwarze Linie) und seit 2014 (blaue Linie). Die beiden Zeiträume weisen viele Parallelen auf, darum werden sie miteinander verglichen. Bisher war die Inflationsentwicklung in den USA sehr vergleichbar. Wenn das so weitergeht, könnte ab 2025 die Inflation wieder stark steigen. Aktuell ist das bisher nicht zu beobachten und nicht klar nachvollziehbar, von wo eine solch starke Inflation kommen sollte. Möglich wären geopolitische Auseinandersetzungen, die Auswirkungen auf den Ölpreis haben oder ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach Rohstoffen.
Aktuell sinkt die Inflation in den USA und Europa, aber das Risiko einer sich wieder anziehenden Inflation ist vorhanden und sollte man eng verfolgen.
Für die Erstellung dieser Grafik wurden die institutionellen Anleger befragt, wie hoch ihr Bargeldanteil in den Portfolios ist. Mit 4% ist dieser nahe den historischen Tiefstständen. Das bedeutet, dass, selbst wenn positive Meldungen zur Wirtschaft publiziert werden, die grossen Anleger nicht mehr viel Kaufkraft haben. Positive Meldungen werden einen kleineren Einfluss auf die Märkte haben als negative Meldungen. Meist sind das Situationen, in denen eine Trendwende oder Konsolidierung ansteht.
Die Grafik stammt aus einer Umfrage von J.P. Morgan, einer der grössten Banken in den USA, bei ihren Kunden. Die Kunden wurden befragt, ob sie planen, in den nächsten Wochen ihre Aktienquote zu erhöhen. Der Wert ist mit 17% so tief, wie im August 2023. Darauf kam es zu einer Marktkorrektur von 10-15%.Das ist auch die Entwicklung, die uns für die nächsten Wochen bevorstehen könnte.
Zum Schluss nochmals eine Frage aus der Umfrage der Bank of America bei den grössten institutionellen Anleger. Hier wurden sie gefragt, wo sie den grössten "Crowded Trade" sehen. Also die Anlageklasse, in denen zu viele Investoren positioniert sind und daher die Bewertungen nicht mehr attraktiv sind.
Auch im Juni ist die am meisten erwähnte Anlageklasse bzw. Anlagethema die Magnificant 7 Aktien (Apple, Microsoft, Google, Facebook, Amazon, Tesla und NVIDIA). Es ist also nicht anzunehmen, dass von den grossen institutionellen Anleger noch mehr Gelder in diese Aktien fliessen werden. Damit ist der Kreis zum ersten Beitrag geschlossen. Eine Konsolidierung von NVIDIA ist wahrscheinlicher als neue Allzeit-Höchststände.
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